4. Dezember 2023

Ausstellung in der "Villa Ichon" mit Werken vom "Flug des Stiftes"

Bilder aus dem Kunst- und Integrationsprojekt sind bis zum 29. Februar am Goetheplatz in Bremen zu sehen

Eine Blaumeise. Ein Innenhof in Syrien. Blumen. Aber auch Soldaten, ein totes Kind, eine Frau, die ins Bodenlose fällt. Die Bilder, die jetzt in der „Villa Ichon“ am Goetheplatz zu sehen sind, haben trotz ihrer Verschiedenheit eins gemeinsam: Sie alle sind im diakonischen Kunst- und Integrationsprojekt „Der Flug des Stiftes“ entstanden. Seit acht Jahren begleitet Jule Stegemann-Trede in ihrem Atelier „Jules Art“ Menschen mit Fluchterfahrung.

Eröffnung durch Anja Stahmann

Bei der gut besuchten Vernissage erinnert Sozialsenatorin a.D., Anja Stahmann, an die Anfänge des Projekts im Jahr 2015, als „alle WMF machen wollten: was mit Flüchtlingen“. Jule Stegemann-Trede gehörte dazu – und hat etwas sehr Nachhaltiges und Erfolgreiches geschaffen. „Teilnehmer, die nur Hallo sagen konnten, studieren jetzt in London oder Bremen“, so Stahmann. So habe das Kunstprojekt auch hervorragend bei der Sprach- und Kulturvermittlung geholfen. „Die Jugendlichen haben Ja zum Leben gesagt und Ja zu Bremen.“ Während zuerst viele dunkle, düstere und traurige Werke entstanden sind, „malen die jungen Leute jetzt bunt“, was sie sehr freue.

"Gefühlen Ausdruck verleihen und einfach abschalten"

Acht Jahre lang gibt es den „Flug des Stiftes“, das sei Wahnsinn, stellt Jule Stegemann-Trede fest. Sie dankt der „Villa Ichon“ und der Vereinsvorsitzenden Nicola Hübotter: „Toll, dass die Bilder jetzt hier hängen, in der Mitte Bremens.“ Sie betont, dass in ihrem Atelier in der Graf-Moltke-Straße jeder malen dürfe, was und wie er möchte, es sein „begleitendes Malen“. Und wichtig sei neben der Kunst der respektvolle Umgang miteinander, das Gespräch, das Vertrauen, das man zueinander gefasst habe.

Seit 2022 bereichern sehr nette Teilnehmerinnen aus der Ukraine das Projekt und bringen noch einmal andere Motive mit. „Im Atelier können auch sie ihre Emotionen künstlerisch verarbeiten, einen Zugang zu ihrer Gefühlswelt finden. Aber es geht auch darum, einmal abzuschalten“, unterstreicht die Borgfelderin.

Bilder können erworben werden

In der „Villa Ichon“ sind die 52 Bilder bis zum 29. Februar zu sehen. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Räume. Jeder Raum ist mit einem Obertitel versehen: „Frauenbild-er“, „Flucht – Heimat – Heimweh“ und „Stimmungs-Bilder“. Und wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht: Die meisten Werke können käuflich erworben werden.

 

Text: Ute Schröder

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