"Gucken von Tag zu Tag, wie wir es hinbekommen"
Diakonische KiTas und Landesverband bringen sich bei KiTa-Gipfel in Bremen ein
Die diakonischen Kindertagesstätten (KiTas) in Bremen leiden unter völlig unzureichenden Rahmenbedingungen. „Es fehlen entscheidende Regelungen, damit die so wichtige Arbeit in den KiTas funktionieren kann – für die Kinder, ihre Eltern, aber auch für die Mitarbeitenden und Träger“, sagt Landesdiakoniepastorin Karin Altenfelder vor dem KiTa-Gipfel am 7. und 8. März, bei dem sich die Diakonie Bremen einbringen wird. In Vorbereitung darauf haben sich die diakonischen KiTas zum Austausch getroffen.
Petri & Eichen, Johanniter und Menschenkinners
Drei Mitglieder im Diakonischen Werk Bremen betreiben KiTas: die Johanniter, Menschenskinners sowie Petri & Eichen. Deren Leitungen und Erzieher*innen wünschen sich insbesondere neue Kolleg*innen. „Gerade in diesen Wochen ist der Krankenstand hoch“, sagt Janina Fürst, Geschäftsbereichsleitung Kindertagesbetreuung bei Petri & Eichen, während des Fachgesprächs auf Diakonie-Ebene. Die Erzieherin ergänzt: „Dass auf eine Gruppe mit 20 Kindern nur eine Betreuungskraft kommt, ist dann der Normalfall.“ Notdienste, verkürzte Betreuungszeiten, daraus resultierende Diskussionen mit den Eltern – das zehre an den Nerven. Leitungen müssten im „Tagesgeschäft“ einspringen, Fortbildungen könnten nicht besucht werden, die pädagogische Arbeit finde unter enormen Belastungen statt. „Wir gucken von Tag zu Tag, wie wir es hinbekommen können“, sagt Janina Fürst.
Zusammen mit ihren Kolleginnen Jennifer Frank (Johanniter) und Petra Fredrich (Menschenskinners) würde sie begrüßen, dass
- der Bildungs- und der Betreuungsauftrag nicht ständig gegeneinander ausgespielt werden würden.
- der Personalschlüssel großzügiger bemessen wird
- und in KiTas multiprofessionelle Teams installiert werden.
- Leitungen leistungsfähig werden und ihre Aufgaben wahrnehmen können
- das KiTa-Portal, bei dem sich Eltern auf der Betreuungsplatzsuche anmelden können, anwenderfreundlicher wird. „Dieses ist überhaupt nicht niedrigschwellig“, sagt Antje Busche, Leiterin der KiTa Weltenbummler in Tenever. „Nicht für Eltern, aber auch nicht für uns KiTas.“
- Inklusions-Gruppen verkleinert werden
- und dass es eine verlässliche Finanzierung gibt, die Elternarbeit und Fortbildungen berücksichtigt und klar strukturiert ist anstatt vor Sonderregelungen zu strotzen.
"Referenzwertverfahren ist veraltet"
„Die bremischen KiTas müssen Jahr für Jahr die Finanzierung mit der Behörde neu verhandeln – da kann niemand langfristig planen“, so Karin Altenfelder. „Dass angewandte Referenzwertverfahren entspricht nicht mehr der Zeit. Der Wechsel von der Zuwendungsförderung in eine Entgeltförderung ist mehr als überfällig.“