„Ich möchte vor allem eine Stimme für Menschen sein, die in unserer Gesellschaft nicht gehört werden“, sagt Karin Altenfelder. Seit Juni 2022 ist die Theologin Vorständin der Diakonie Bremen und zugleich Landesdiakoniepastorin in Bremen.
Sie hat ihre Aufgabe in einer herausfordernden Zeit übernommen. Die Armutsbekämpfung sowie das Thema Wohnen würden sich zur sozialen Frage der 2020er Jahre entwickeln und damit auch zu Aufgaben der Diakonie. „Angesichts vieler großer Herausforderungen brauchen wir ein gutes Miteinander. Wir müssen einander zuhören, aufeinander achtgeben und gemeinsam schauen: Wie bekommen wir das hin?“
"Hilfe fängt da an, wo ein Mensch erlebt, dass er mit
seinen Fragen, Sorgen und Nöten ernst genommen wird."
Karin Altenfelder
Die gebürtige Ostfriesin war bereits vor ihrem Dienstantritt in Bremen für die Diakonie im Einsatz: als stellvertretende Geschäftsführerin für die Diakoniestationen Hannover gGmbH sowie als Vorstandsreferentin der Dachstiftung Diakonie. Als Gemeindepastorin arbeitete die verheiratete Mutter dreier erwachsener Kinder in der niedersächsischen Landeshauptstadt und in Buxtehude. Ihr Studium führte sie nach Hamburg, Groningen und Göttingen.
Mit dem Fahrrad durch Bremen
Die Hansestadt erkundet Karin Altenfelder gerne mit dem Fahrrad – aber immer mit aktivierter Navigations-App. Auf den Straßen Bremen verhilft ihr diese, sich richtig zu orientieren. Bei ihrer Arbeit für die Diakonie verlässt sich Karin Altenfelder vor allem auf ihr Gespür: „Ich lasse mich von dem leiten, was ich in Gesprächen mit Menschen wahrnehme, höre und sehe. Deshalb ist mir der Austausch mit denen so wichtig, die sich uns anvertrauen und unsere Hilfe, Begleitung und Unterstützung suchen“, betont die Vorständin.
Sie ist sich sicher: „Hilfe fängt dort an, wo ein Mensch erlebt, dass er mit seinen Fragen, Sorgen und Nöten ernst genommen wird.“ Dabei seien die Bedarfe genauso vielfältig wie die Menschen. „Unsere Gesellschaft ist vielfältig und multikulturell - und darin sehe ich eine große Chance. Diese kann jedoch nur genutzt werden, wenn wir Unterschiede zulassen und beherzigen, dass nicht Gleiches gerecht ist, sondern das, was dem Einzelnen gerecht wird. Das ist meine Vorstellung von Nächstenliebe.“