Der Flug des Stiftes
Den Gefühlen künstlerisch Ausdruck verleihen, Erlebtes verarbeiten, Talente entdecken, kulturelle Begegnung - diese Aspekte bietet die Künstlerin Jule Stegemann-Trede ehrenamtlich den jungen Menschen mit unserem Kunst- und Integrationsprojekt. An drei Terminen pro Woche öffnet sie ihr Atelier „ Jules-Art“ für das gemeinsame Malen, Zusammenkommen und Deutsch sprechen. Inzwischen wird das Angebot von mehr als 40 Teilnehmenden genutzt - junge Männer und Frauen aus Bremen sowie aus Afghanistan, Syrien oder anderen Ländern, die seit 2015 in Bremen angekommen sind, aber auch ältere Frauen aus der Ukraine.
Ziel des Projektes
Das Projekt gibt den geflüchteten jungen Menschen eine seltene Gelegenheit kultureller Bildung: Sie lernen, sich künstlerisch auszudrücken, entdecken Fähigkeiten und Talente, sie werden gefordert und gefördert. Neben dem Aspekt der künstlerischen Bildung steht die Unterstützung des Ankommens, um Vertrauen und Stabilität zu erlangen. Deutsch sprechen und die Kommunikation miteinander wurden von Beginn an groß geschrieben und waren für viele wichtige Motivatoren, sich am Projekt zu beteiligen und bis heute dabeizubleiben. Darüber hinaus bieten die regelmäßig organisierten Ausstellungen den jungen Geflüchteten die Möglichkeit, ihre Persönlichkeiten und individuellen Fähigkeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Entstehungsgeschichte
Das Projekt ist als offenes Angebot Ende 2015 in der Notunterkunft "Sporthalle am Borgfelder Saatland", in der damals rund 80 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge lebten, entstanden. Inzwischen sind die Jugendlichen über das ganze Stadtgebiet verteilt untergebracht und nehmen teilweise sehr weite Anreisewege in Kauf, um ein- bis zweimal pro Woche dabei zu sein. Seit April 2016 war das Projekt in Jule Stegemann-Tredes Atelier "Jules-Art" in der Kap-Horn-Straße 9 in Bremen-Gröpelingen zuhause, seit Juni 2022 in der Graf-Moltke-Straße 35 in Bremen-Gete. Die dort entstandenen Bilder sind bereits mehrfach ausgestellt worden, u.a. im Kapitel 8 an der Domsheide, im Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck, im Borgfelder Freizeitheim sowie im Rahmen der Offenen Ateliers in den Hafenateliers/ Kap-Horn-Str.: 9 . Seit September 2019 ist das Projekt in Trägerschaft des Diakonischen Werks Bremen e.V.
Ausstellung in der "Villa Ichon"
52 Werke, die im Projekt entstanden sind, können bis zum 29. Februar 2024 in der "Villa Ichon" am Goetheplatz 4 in Bremen entdeckt und zum größten Teil auch erworben werden.
Über die Vernissage lesen Sie mehr unter diesem Link.