Öffentliches Treffen

1. Montag im Monat um 17 Uhr (ggf. Verschiebung auf den 2. Montag im Monat bei Feiertagen, wie Ostermontag)

Das Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen trifft sich
im Marienzimmer in der Kirche Unser Lieben Frauen, Kirchhof 27-29, in Bremen.


Flyer mit allen Terminen 2024


Wer wir sind

Aktionsplan "Bezahlbarer Wohnraum"

Im März 2012 hat sich das offene Bremer Aktionsbündnis "Menschenrecht auf Wohnen" gegründet, in dem sich ganz unterschiedliche von Wohnungsnot oder Wohnungslosigkeit betroffene Personengruppen und Institutionen zusammenfinden.

Das Aktionsbündnis hat sich zum Ziel gesetzt, auf die schwierige Situation am Bremer Wohnungsmarkt hinzuweisen und für die vielen Menschen die Stimme  zu erheben, die auf der Suche nach angemessenem und bezahlbarem Wohnraum in Bremen sind.

Mit Diskussionsveranstaltungen und Aktionen begleiten wir das Thema in der Öffentlichkeit und in regelmäßigen Zusammenkünften, zu denen wir offen einladen.

Initiatoren & Unterstützer

"Wenn auch Sie Unterstützer werden wollen, dann schreiben Sie uns. Wir nehmen Sie gerne in die Unterstützerliste auf.

Bitte teilen Sie uns auch mit, ob Sie in den Email-Verteiler aufgenommen werden möchten. Sie erhalten dann die jeweils aktuellen Informationen zugeschickt.

Das Bremer Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen sind:

  • von Wohnungsnot betroffene Frauen und Männer
  • sowie Mitarbeitende von Einrichtungen, Gruppen und Verbänden:
  • Winterkirche der Gemeinde Unser Lieben Frauen
  • Projektgruppe Tenever
  • Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission
  • Caritas Bremen
  • Deutscher Mieterbund
  • Diakonisches Werk Bremen e.V.
  • Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
  • Asten von Hochschule und Universität Bremen
  • Evangelische Frauenarbeit
  • Verein Arbeit und Zukunft
  • Arbeitslosenberatung
  • und in Gremien, politischen Parteien und der Wohnungswirtschaft engagierte Bürgerinnen und Bürger

Unsere Ziele

In Bremen ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt schon seit Jahren sehr angespannt. Besonders Mietwohnungen sind kaum zu bekommen und Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 weitere 14.000 Wohneinheiten fehlen werden beziehungsweise neu geschaffen werden müssten.

So kommt es dazu, dass es unter den Wohnungssuchenden mittlerweile zu einem regelrechten Verdrängungswettbewerb komme, bei dem dann besonders Menschen mit sozialen Schwierigkeiten und Unterstützungsbedarfen die Verlierer seien, sagt der Leiter der Wohnungslosenhilfe im Verein für Innere Mission in Bremen, Bertold Reetz. So sei die Zahl der wohnungslosen Menschen allein in Bremen 2011 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf fast 850 Betroffene gestiegen. "Das ist auch ein bundesweites Problem", bekräftigt Reetz, "denn in Bremen und auch anderswo entsteht  fast nur noch Wohnraum für Besserverdienende. Menschen, die sich den nicht leisten können, werden vergessen und sind vom Wohnungsmarkt fast ausgeschlossen."

Joachim Barloschky, ehemals Quartiersmanager in Tenever, kennt darüber hinaus viele Familien, die mit fünf und mehr Personen in (viel zu) kleinen Wohnungen verbleiben müssen, weil sie auf dem leergefegten Wohnungsmarkt keine größeren Wohnungen finden können. "Wie sollen die Kinder dieser Familien ihre Bildungschancen nutzen und gute Schulabschlüsse bis hin zum Abitur erreichen, wenn sie sich mit ihren drei oder vier kleineren Geschwistern ein Kinder- oder das Wohnzimmer teilen müssen. Oder wenn sie auf Schrottimmobilien von Hedgefonds festgelegt sind, die jede mögliche Mieterhöhung gern mitnehmen, aber keinen Cent in die Renovierung der maroden Häuser investieren."

Der Landesdiakoniepastor Manfred Meyer fordert daher die deutliche Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus hier in Bremen. Den Flüchtlingen, die in dieser Stadt eine Heimat finden sollen, sowie die von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen müssen die Möglichkeit haben,  angemessen zu wohnen. „Das bedeutet auch Altbestand muss renoviert und zur Verfügung gestellt werden“, betont Manfred Meyer. Es muss sich jetzt etwas ändern! Gerade in einer Stadt, in der die Armutsquote in den vergangenen Jahren leider weiter zugenommen hat, darf ein starkes Bündnis – wie das Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen – nicht aus dem Blick geraten. Auch deshalb unterstützt die Diakonie das Bündnis "Menschenrecht auf Wohnen", um mit den Partnern aus Politik, Verwaltung und Wohnungsbau wohnungsbaupolitische Aufgaben zu benennen und zu forcieren.
 
Das Bündnis will immer wieder politischen Druck für einen "Aktionsplan bezahlbarer Sozialwohnungen und angemessenen Wohnraums" erzeugen. Wer sich dafür engagieren will, ist herzlich zu den Treffen des Bündnisses an jedem ersten Montag im Monat eingeladen.
 

Wir stellen Fragen:

  • Wie steht es in Bremen mit dem Menschenrecht auf Wohnen?
  • Wie viele Familien melden in Bremen wegen beengter oder unzumutbarer Wohnungen dringenden Wohnraumbedarf an?
  • Wie hoch ist der Anteil öffentlich geförderter mietpreisgebundener Wohnungen in Bremen?
  • Wie viele Sozialwohnungen in Bremen gab es vor 5 und 10 Jahren?
  • Wann und in welchem Umfang werden neue Sozialwohnungen gebaut?
  • Wie viel Geld investieren Stadt & Land  in den nächsten Jahren im sozialen Wohnungsbau?
  • Wie hoch ist die Zahl mietpreisgebundener Wohnungen in Bremen und wie entwickelt sie sich?

Wie das Bündnis entstanden ist

In der Zeit von Januar bis März 2012 stand die Kirche "Unser Lieben Frauen" jeden Montag Gästen offen, die sich dort wärmen und stärken konnten und Gelegenheit zum Gespräch hatten. Dabei wurde deutlich, dass die meisten Gäste der Winterkirche in akuter Wohnungsnot leben, von Wohnungsnot bedroht sind oder in Verhältnissen wohnen müssen, die kaum zumutbar und zugleich unzumutbar teuer sind.

Tausende Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind darüber in großer Sorge. Und viele Bürgerinnen und Bürger verzweifeln, weil es ihnen nicht gelingt, für sich und ihre Familien eine menschenwürdige und bezahlbare Wohnung zu bekommen:

  • die Wohnungslosen und von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen,
  • diejenigen, die aktuell bei Freunden, Verwandten unterkommen müssen,
  • Familien mit geringem Einkommen, die Platz brauchen für ihre Kinder,
  • Menschen, die mit kleiner Rente, als Senioren oder mit einer Behinderung Lebende eine angemessene und bezahlbare Wohnung in ihrem Quartier suchen,
  • Menschen in dringend sanierungsbedürftigen Wohnungen, die als Spekulationsobjekte aufgekauft wurden und zu "Schrottimmobilien" verrotten,
  • hunderte Studierende, die kein Quartier gefunden haben,
  • Bürgerinnen und Bürger, die es als Migrantinnen und Migranten schwer haben, Wohnraum zu finden.
  •  

Ausgehend von diesen Erfahrungen haben wir uns im Aktionsbündnis "Menschenrecht auf Wohnen" zusammengeschlossen: Betroffene wie Mitarbeitende unterschiedlicher Arbeitsbereiche und Institutionen, die sich um soziale Fragen unserer Stadt kümmern. Wir engagieren uns gemeinsam für eine bessere und soziale Wohnungspolitik in Bremen, so dass jeder seinen Anspruch auf eine angemessene, menschenwürdige und bezahlbare Wohnung einlösen kann.
 

Artikel 14
Wohnen ist ein Menschenrecht
"Jeder Bewohner der Freien Hansestadt Bremen hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung. Es ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden, die Verwirklichung dieses Anspruches zu fördern."
Artikel 14 der Verfassung der Freien Hansestadt Bremen vom 21. Oktober 1947


Zusammen mit der Diakonie

Das Aktionsbündnis "Menschenrecht auf Wohnen" und die Diakonie Bremen haben im Zuge eines Pressegesprächs zum Thema Obdachlosigkeit am 21. Feburar 2023 einen Sieben-Punkte-Sofortplan veröffentlicht. Die gesamte Presseerklärung steht zum Download bereit.

Rückblick:

Über die Situation der Wohnungsnot bundesweit und mit besonderem Blick auf das Land Bremen sprachen im April 2018 die Bundestagsabgeordnete Sarah Ryglewski  (SPD), der Landesdiakoniepastor Manfred Meyer und Vertreter*innen des Aktionsbündnisses Menschenrecht auf Wohnen in den Räumen der Diakonie Bremen. „Es freut mich sehr, dass die Bundestagsabgeordnete immer wieder zu verschiedenen Themen der Diakonie mit uns ins Gespräch kommt, wie heute zur Wohnungsnot. Das Thema ist inzwischen fast täglich in den Medien, weil es leider in Bremen und auf Bundesebene noch viel nachzuholen gibt“, sagte Landesdiakoniepastor Manfred Meyer, Vorstand des Diakonischen Werks Bremen e.V.


Zuhören statt verurteilen!

Die folgende Geschichte ist Teil der Kampagne UNERHÖRT! Damit wirbt die Diakonie Deutschland für eine offene Gesellschaft: Viele Menschen haben heute das Gefühl, nicht gehört zu werden. Sie fühlen sich an den Rand gedrängt in einer immer unübersichtlicheren Welt, in der das Tempo steigt und Gerechtigkeit auf der Strecke zu bleiben droht. Doch jede Lebensgeschichte hat ein Recht darauf, gehört zu werden.

Mit ihrem Welpen lebt Anja (30) unter einer Brücke am Zoologischen Garten in Berlin. Sie würde gerne in ihrem Beruf als Tierpflegerin arbeiten, aber ohne Wohnung bekommen sie keinen Job. Hören Sie ihre Geschichte:

Mehr zum Thema Wohnugsnot finden Sie im Magazin der Diakonie Bremen: