Unerhört! Diese Alltagsheld*innen
Sie engagieren sich jeden Tag in der Pflege für die Menschen, die ihre Unterstützung brauchen. Darüber hinaus sind sie wichtige Gesprächspartner für die Angehörigen. Ob ehrenamtlich oder hauptamtlich: Sie alle sind unsere Alltagsheld*innen! Das Diakonische Werk Bremen hat diesen Alltagshelden und Alltagsheldinnen für ihren Einsatz mit einer Dankeschön-Veranstaltung am 8. Oktober 2018 in der Bürgerschaft gedankt. Etwa 40 Personen waren der Einladung des Diakonischen Werkes Bremen gefolgt.
Diskussion im Unerhört-Forum
Bürgerschaftspräsident Christian Weber sprach zu Beginn der Veranstaltung als Zeichen des Dankes ein Grußwort, in dem er das große Engagement der Pflegenden lobte. Nach einem musikalischen Impuls von Ortrud Staude startete die Gesprächsrunde mit dem Titel „Unerhört-Forum“, moderiert von Landesdiakoniepastor Manfred Meyer. Es diskutierten Haupt- und Ehrenamtliche aus der Pflege mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft über die Situation der Pflegenden und der Pflege in Bremen.
Mit Herzblut
Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, sprach in seinem Eingangsstatement von seinen persönlichen Erfahrungen. Seine Mutter war selbst Krankenschwester, so Lilie. „Ich habe gespürt, wie viel Herzblut darin steckt.“ Doch auch die Probleme betonte der Diakonie-Präsident: „Wir müssen etwas an den strukturellen Bedingungen ändern.“
Kultur der Würdigung
Gerd-Rüdiger Kück, Staatsrat der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, betonte, dass er hoffe, dass die Wertschätzung seines Ressorts auch bei den anwesenden Mitarbeitenden der Pflege ankomme.
Marco Nordhusen, Abteilungsleiter Pflege der AOK Bremen/Bremerhaven, sagte zu Beginn der Diskussion, dass sich die Kranken- und Pflegekassen bundesweit für die Rahmenbedingungen der Pflege engagieren. Lilie ergänzte diese Aussagen mit einem zentralen Statement des Abends: „Es geht um eine Kultur der Würdigung“
Verständlicher erklären
Und auch die Alltagsheldinnen und Alltagshelden selbst kamen zu Wort. Marten Jelden, Krankenpfleger auf der Intensivstation im DIAKO, sprach von seinen persönlichen Erfahrungen. Auch betonte er, wie wichtig es sei, vieles viel verständlicher zu erklären. So sei sicher jeder bereit, jetzt etwas abzugeben, um später besser gepflegt zu werden – wenn man das verständlich und plausibel erklären würde.
Meyer ergänzte dazu im Rahmen seiner Moderation, dass es nach wie vor um eine gerechte Finanzierung und eine angemessene Beteiligung gehe. Schließlich könnten starke Schultern auch mehr tragen, so Meyer.
Menschen eine Stimme geben
Ulla Meyerhoff, Ehrenamtliche in Friedehorst, ging in ihrem Statement darauf ein, dass ihr ihr ehrenamtliches Engagement im Beirat so wichtig sei, da sie den Menschen, die keine Stimme haben (zum Beispiel, wenn sie im Wachkoma liegen) so eine Stimme geben könne. Sie sagte aber auch, dass sie sich mehr Wertschätzung durch die Heimaufsicht wünschen würde.
Jan Fries, Staatsrat der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, sagte dazu, dass es sein Wunsch sei, dass die Heimaufsicht früher in den Prozess einsteige und nicht erst, wenn bereits Probleme da seien. Die Beratung sei schließlich eine wichtige und zentrale Aufgabe der Heimaufsicht. Außerdem war es ihm auch wichtig zu betonen, was in Bremen schon erreicht wurde, wie der Tarif Pflege in Bremen.
Lockerer Austausch
Nach der Diskussion hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, sich bei einem Snack-Buffet noch über die verschiedenen Themen der Gesprächsrunde auszutauschen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt und noch eine ganze Weile wurde an den Stehtischen weiter diskutiert.
Für die Diakonie Bremen war dies ein Mosaikstein der Wertschätzung der Alltagsheldinnen und Alltagshelden in der Pflege. Die Kultur der Würdigung, wie Diakonie-Präsident Lilie es bezeichnete, wird weiter gelebt werden in der Diakonie.