02.06.2021

Wo Kirche erlebbar wird

Sozialdiakonische Arbeit in Bremen

 

Zehn verschiedene Stadtteile, zehn unterschiedliche Angebote, ein gemeinsames Ziel – die sozialdiakonische Arbeit in Bremen macht Kirche erlebbar. „Kirche muss sich in Bewegung setzen und dorthin gehen, wo die Menschen sind“, betont Manuela Brocksieper, eine der Mitarbeiterinnen in einer sozialdiakonischen Stelle der BEK, auch intern 10-B-Stellen genannt. Sie selbst arbeitet im Bremer Osten als Gartenstadt-Netzwerkerin. „Meine Aufgabe ist es, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Wir wollen, dass Kirche ein selbstverständlicher Teil des Quartiers ist. Dafür vernetzen wir uns als Gemeinden, mit der Nachbarschaft und den ansässigen Einrichtungen und Organisationen.“

Titelseite des Jahresberichts 2022

Wo Kirche spürbar wird

Konkret lässt sich die Arbeit der Stelleninhaber*innen der sozialdiakonischen Stellen nur schwer in wenige Worte fassen. „An allen zehn Standorten passieren unterschiedliche Dinge, die zum jeweiligen Quartier passen. Wir beraten, begegnen und tragen zu Teilhabe und Integration bei.“ Zielgruppe der Projekte seien alle Menschen, ob nun Alleinerziehende, Ältere, Familien, Geflüchtete, Kinder, Ehrenamtliche – die Sozialdiakonie richtet sich an alle Menschen. „Wir sind die Stelle, wo Kirche spürbar wird im Quartier. Daher sind wir auch unter dem Stichwort: Ziemlich beste Kirche bekannt.“

Niederschwellig mit Gemeinde in Kontakt kommen

Die Arbeit von Manuela Brocksieper bietet verschiedene Angebote, um niederschwellig mit der Gemeinde in Kontakt zu kommen. „Ich bin zum Beispiel für die Familienprojekte zuständig – also für alles, was es Familien leichter macht, den Eingang in die Gemeinde zu finden. Das können zum Beispiel Flohmärkte, Tanzabende, KrimiDinner, Concerte, Straßenfeste oder ähnliche Events sein.“ Und das mit Erfolg - unter anderem auch durch die sehr gute ehrenamtliche Arbeit im Epi-Café sei die Zahl der Taufen in ihrer Gemeinde deutlich gestiegen. „Es geht uns darum, lebensnahe Themen zu finden und entsprechende Angebote zu machen – wir haben auch Kinder-Erste-Hilfe-Kurse und unseren Kurs ‚sicher durch die Nacht‘ für Frauen. Ziel ist es immer, Angebote zu schaffen und zu uns einzuladen. Wir wollen Nachbar sein und mit den Menschen gemütlich ein Stück Kuchen essen und uns gegenseitig kennenlernen.“ Und dafür erwartet man nicht, dass die Menschen pünktlich am Sonntag um 10 Uhr in die Kirche kommen – die Gemeinde passt sich dem Quartier und den Besucher*innen an. Denn, wer sich wohl fühlt, der bleibt. „Wenn der Kinderchor probt ist das Haus immer voll. Deshalb bieten wir zu dieser Zeit  einen weiteren Kindergottesdienst an – die CaféKids.“ Dorthin gehen, wo die Menschen sind – dieses Motto zieht sich immer wieder durch Manuela Brocksiepers Beschreibung.

 

MenschenLiebhaber sein 

Doch die wichtige sozialdiakonische Arbeit von Manuela Brocksieper ist nur ein Mosaikstein, denn auch die anderen neun Stelleninhaber*innen haben wichtige Aufträge, bei denen Kirche im Stadtteil spürbar wird. So gibt es Angebote für Alleinerziehende, ein Sozialkaufhaus, Streetwork, Integrationsprojekte und noch vieles mehr. „Uns allen ist es wichtig, mit den Menschen in Kontakt zu treten – übrigens auch und gerade während Corona, unter Berücksichtigung der Auflagen“, so Brocksieper. So öffne bald wieder das GartenCafé, für die Kinder seien ForscherKids-Videos entstanden (mit Experimenten für Zuhause) und bei „Walk and Talk“ hat man die Möglichkeit, mal nachzufragen, wie es dem Anderen geht. „Wir wollen den Menschen signalisieren, dass sie nicht alleine sind, wir sie nicht vergessen haben.“ Besonders gefragt sei aktuell auch das Angebot der „Silver Surfer“, bei dem Studenten älteren Menschen bei Umgang mit Zoom und Co. helfen. „Vieles musste sich durch die Pandemie ändern, doch dass wir den Menschen – mit Abstand – nah waren, das hat sich zum Glück nie verändert.“

Viele verschiedene Tätigkeiten

Die Arbeit von Manuela Brocksieper ist nur ein Beispiel für die wichtige Arbeit, die die Stelleninhaber*innen der sozialdiakonischen Stellen täglich leisten. Die Aufgaben sind vielfältig, daher hoffen wir an dieser Stelle bald eine/n weitere/n Stelleninhaber*in vorstellen zu können. Einen kleinen Einblick in die wichtige Arbeit, die Mary Dierssen in der Neustadt für Alleinerziehende leitstet, bietet auch dieser Podcast-Beitrag:

Text: Regina Bukowski

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