01.04.2022

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt

Landesdiakoniepastor Manfred Meyer aus seinem Amt verabschiedet

 

Der Landesdiakoniepfarrer ist Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche und wird als theologischer Vorstand in das Diakonische Werk Bremen entsandt. Seit 2013 war Manfred Meyer (61) in dieser Position tätig. Nun hat er  als theologischer Vorstand in die Stiftung Friedehorst gewechselt und wurde daher am 1. April 2022 von der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) gemeinsam mit dem Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes Bremen (DW) aus seinem Amt als Landesdiakoniepastor verabschiedet. Im Rahmen eines Gottesdienstes mit anschließendem Empfang in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen wurden die Verdienste Meyers um das Diakonische Werk gewürdigt.

Musikalisch untermalt

Mehr als 40 Gäste waren auch in Pandemiezeiten der Einladung in die Stadtkirche Unser Lieben Frauen gefolgt, um am Gottesdienst mit anschließendem Empfang teilzunehmen. Den Gottesdienst, der unten dem diakonischen Motto „Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40) gefeiert wurde, leitete Pastorin Ulrike Bänsch, stellvertretende Schriftführerin der BEK. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den ehemaligen Landesmusikdirektor der BEK, Ansgar Müller-Nanninga, untermalt.

 

 

Themen unserer Zeit 

Die Predigt hielt Pastor Manfred Meyer selbst – seine letzte Predigt in der Funktion des Landesdiakoniepastors. Sie stand unter dem Thema „Es ist genug“ und befasste sich inhaltlich mit vielen aktuellen Themen unserer Zeit, wie dem Krieg in der Ukraine und der Coronapandemie. Die Welt brauche, so Meyer, mehr denn je einen Aufstand der Humanität. „Unsere Aufgabe ist es als Kirche und Diakonie auch an der Seite derer zu sein, die in dieser Seite gedanklich eng oder verängstigt sind.“  

Ein reformierter Theologe im besten Sinne

Pastorin Ulrike Bänsch nutzte die Entpflichtung würdigende Worte an Manfred Meyer zur richten: „Du bist ein reformierter Theologe im besten Sinne. Einen für den die Gerechtigkeit ein zentrales Thema ist.“ Sie dankte dem Landesdiakoniepastor dafür, dass er sich immer wieder eingebracht habe – auch dafür, dass Kirche und Diakonie zusammengehören – und Themen angestoßen hat, die nun andere aufgreifen können.

 

 

Den richtigen Weg erkennen

Die Fürbitten hielten Dr. Jutta Schmidt, stellvertretende Leiterin der Kirchenkanzlei und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats des DWs, Ulrike Nachtwey, Vorstandsreferentin im DW, Pastorin Ulrike Bänsch und Dr. Jürgen Stein, Leitung der Geschäftsstelle des DWs.  Zentrale Elemente der Fürbitten waren die Bitte für Manfred Meyer, dass er immer den richtigen Weg erkennen möge, die Bitte die Augen und Herzen der Menschen zu öffnen und für Frieden auf der Welt.

Kollekte für die Nordbremer Lebensmittelhilfe

Die Kollekte des Gottesdienstes, in Höhe von 575 Euro, wurde für die Nordbremer Lebensmittelhilfe – ein neues Mitglied im Diakonischen Werk – gesammelt, die Wohnungslose und Menschen in prekären lebensklagen im Bremer Norden mit gespendeten Lebensmitteln versorgen. Aufgrund der steigenden Benzinpreise benötigt dieser Verein aktuell Unterstützung, wie Ulrike Nachtwey bei der Abkündigung der Kollekte erzählte.

 

 

Ein JA zum Leben

Edda Bosse, Präsidentin des Kirchenausschuss der BEK, formulierte in ihrem Grußwort im Anschluss an den Gottesdienst: „Ihre Arbeit war ein JA zum Leben – ein allumfassenden JA.“ Sein in die Zukunft-denken habe die BEK vorangebracht und dafür dankte sie dem Landesdiakoniepastor. „Sie haben vieles in Bewegung gesetzt“, lobte die Präsidentin. Auch zitierte sie eine Andacht von Pastor Meyer über das Herz, die sie sehr schätzt. 

 

 

Grüße aus Berlin

Auch der Diakonie-Präsident Ulrich Lilie war aus Berlin angereist, um ein Grußwort bei der Verabschiedung zu sprechen. Er zeigte viele Entwicklungen auf, die Manfred Meyer in seiner Zeit im Diakonischen Werk vorangebracht hat, und betonte auch die gute Zusammenarbeit auf Bundesebene – wie im Rahmen der Konferenz für Diakonie und Entwicklung oder im Lenkungsausschuss Z-Kom. „Mit deinen Impulsen, deiner sorgfältigen Art, auf Augenhöhe begegnend, warst du immer ein verlässlicher Gesprächspartner“, lobte Ulrich Lilie. Er dankte Manfred Meyer auch im Namen der Vorstandskolleg*innen Maria Loheide und Jörg Kruttschnitt sowie Dagmar Pruin, der Präsidentin von Brot füt die Welt.

Ein zielstrebiger Mitdenker

Martin Böckmann dankte Manfred Meyer für seine Arbeit im Vorstand der LAG FW. Besonders durch seine Kenntnis der Lage von Menschen in schwierigen Lebenssituationen habe er die Arbeit des Vorstands bereichert. „Er ist ein zielstrebiger Mitdenker, der sich engagiert eingesetzt hat.“

 

 

Schärfung des diakonischen Profils

Walter Eggers sprach sein Grußwort für den Verwaltungsrat des Diakonischen Werks. Insbesondere lobte er die Impulse Meyers zur Schärfung des diakonischen Profils, auf Basis des gemeinsam erarbeiteten Strategiepapiers. „Da wo Kirche draufsteht, da muss auch Kirche drin sein – darin sind wir uns einig“, so der Geschäftsführer des DIAKO. Besonderen Dank sprach er auch für die wertschätzenden Worte aus, die der Landesdiakoniepastor stets bei der Verleihung der Kronenkreuze an die Mitarbeitenden des DIAKO im Rahmen der Jubilarfeier zu finden wusste.   

Gemütliches „Come Together“

Zum Abschluss der Verabschiedung waren alle Gäste noch zu einem gemütlichen „Come Together“ bei Häppchen und Getränken eingeladen. Viele ergriffen die Gelegenheit noch einmal ein paar Worte mit Manfred Meyer zu wechseln, der der Diakonie Bremen in neuer Funktion erhalten bleibt.

Text: Regina Bukowski

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Magazin:


Kontakt für Rückfragen: