03.01.2022

Friedehorst – einer der größten Arbeitgeber in Bremen-Nord

Warum die Pflege- und Betreuungskräfte Stefanie, Nils und Petra nur noch in Friedehorst arbeiten möchten
 

Seit mehr als 70 Jahren bietet die diakonische Einrichtung Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Unterstützung auf Augenhöhe, individuelle Förderung und kompetente Pflege. Die Angebotsvielfalt ist in dieser Form in Nordwestdeutschland einzigartig. Mit rund 1.300 Mitarbeitenden gehört der Anbieter sozial-diakonischer Dienstleistungen zu den größten Arbeitgebern in Bremen-Nord. Was das besondere an der Arbeit in Friedehorst ist, steht auf dieser Seite – erzählt von den Mitarbeiter*innen Stefanie, Nils und Petra.

Titelseite des Jahresberichts 2022

Das bietet die diakonische Einrichtung Friedehorst: 

  • 30 Tage Urlaub: zusätzlich bekommen Mitarbeitende zwei freie Tage an oder für Heiligabend und Silvester
  • Bezahlung nach Diakonie-Tarif (AVR DD)
  • Kinderzuschläge
  • Zulagen für Schichtarbeit, Nachtarbeit sowie für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen
  • Weihnachtsgeld (max. halbes Monatsgehalt)
  • Arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge, zusätzlich zur gesetzlichen Rente
  • Möglichkeit der privaten Altersversorgung mit einem Arbeitgeberzuschuss
  • Sehr gute Firmenfitness-Konditionen (Qualitrain-Verbund)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung
  • Attraktive Mitarbeiter*innenrabatte
  • Vereinbarkeit Familie und Beruf zertifiziert

Freie Stellen in Friedehorst:

Als Pflegekraft im Friedehorster Haus Mara – dem Zuhause für Kinder mit Behinderung

Wir legen in Friedehorst Wert auf eine ganzheitliche Betreuung mit pflegerischem Schwerpunkt

Violette und goldene Punkte funkeln an der Decke, „Gute Nacht kleine Eule“ steht an der Wand – das Zimmer der fünfjährigen Lehar im Kinderhaus Mara von Friedehorst ist individuell gestaltet. Hier lebt sie nun schon seit zwei Jahren. Das Haus ist ein Zuhause für Kinder mit Behinderung – sie leben geborgen mit besonderer Fürsorge in einer der sieben Wohngruppen mit insgesamt 55 vollstationären Plätzen. Lehar lebt in "Gruppe 4", zusammen mit fünf anderen Kindern, die intensivere Pflege benötigen.

Warum Stefanie Marlorny strahlt, wenn sie mit Kindern in der Pflege arbeitet

Stefanie Malorny ist eine der sechs Pflegefachkräfte der Gruppe. Die 36-Jährige hat Public Health studiert und während dieser Zeit als Hilfskraft in Friedehorst gearbeitet. Die Tätigkeit gefiel ihr so gut, dass sie nach dem Studium eine Pflege-Ausbildung abschloss und nun schon seit neun Jahren in Friedehorst als Pflegefachkraft tätig ist.

„Mir gefällt die ganzheitliche Betreuung. Hier in der Gruppe 4 haben wir zwar einen pflegerischen Schwerpunkt, aber es gibt auch pädagogische Elemente. Und weil die Kinder oft lange hier leben, entwickelt sich auch eine echte Beziehung.“

Das sagt Stefanie während sie Lehar vorsichtig aus ihrem Stuhl hebt und auf das Bett legt. Mit geübten Griffen wechselt die Pflegefachkraft die Windel der Fünfjährigen, saugt das Sekret ab und überprüft die Nahrungssonde. Immer wieder unterbricht sie kurz ihre Arbeit, um auf Lehar einzugehen. „Da strahlst du, was?“ sagt sie, legt die Kleine auf Bett – und strahlt dabei selbst. Lehar wird unterdessen immer munterer. Man merkt den Beiden an, dass sie eine gute Beziehung zueinander haben und die Pflegefachkraft mit dem Herzen dabei ist.

Langeweile in der Pflege? Niemals. Unsere Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich.

Als Narmin aus der Schule kommt, muss sie in einen anderen Raum ausweichen. Ihr Bett schieben die beiden Pflegerinnen schnell rüber, damit Narmin ganz in Ruhe  ankommen kann – und aus der Schule berichten. Dafür hat sie einen Talker, auf den die Pflegekräfte und auch die Lehrerin ein paar Informationen aufsprechen können – zum Beispiel, dass es heute zum Reiten ging. Stefanie Malorny hört interessiert zu, spricht mit Narmin über das Angehörte. Auch wenn sie nicht sprechen kann, reagiert sie doch auf die Pflegefachkraft. Nach der Sondenkost, dem Windelwechseln darf sie sich ausruhen und Stefanie Malorny hat Zeit für die Dokumentation – auch ein wichtiger Bereich ihrer Tätigkeit. Das macht sie in dem kleinen Büro, das zur Gruppe gehört. Es ist zwar klein, aber ausreichend – mit genügend Platz für die jeweils zwei Kolleg*innen pro Dienst (Früh und Spät) . In anderen Gruppen gibt es pädagogische Kräfte und Pflegefachkräfte, doch aufgrund der besonderen Anforderungen in Gruppe Vier sind hier nur Pflegefachkräfte tätig.

„Ab und zu sind auch mal Auszubildende bei uns. Das finde ich ganz wichtig, denn es ist eine schöne und abwechslungsreiche Tätigkeit, die sich zum Beispiel stark von der im Krankenhaus unterscheidet. Und wir haben schon viele Kolleg*innen dadurch gewinnen können.“

Wir haben 3 Fragen an Stefanie Malorny,
Pflegefachkraft im Haus Mara:

Was treibt dich beruflich an?
Für andere Menschen da zu sein – das treibt mich an. Ich wusste immer, dass ich mit Menschen arbeiten, mit Menschen in Kontakt sein wollte. Hier arbeite ich mit Kolleg*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, habe Kontakt zu den Kindern und deren Eltern. Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit.

Welche besonderen Momente erlebst du bei der Arbeit?
Ganz besonders ist für mich  das Lachen der Kinder. Aber auch im palliativen Bereich gibt es besondere Momente: Einen Menschen durch seine letzte Lebensphase möglichst gut zu begleiten, ihm Schmerz und Leid zu nehmen, das finde ich ebenfalls besonders. Auch wenn es traurig ist, ist es doch ein gutes Gefühl zu wissen, dass man den Menschen so gut es ging bis zum Ende begleitet hat.

Was sollte eine (angehende) Pflegekraft in deinem Beruf mitbringen?
Sie
sollte eine professionelle Distanz wahren können – natürlich bauen wir auch eine Beziehung zu den Kindern auf, aber es ist wichtig zu verinnerlichen, dass das nicht ‚mein Kind‘ ist – gerade im palliativen Bereich. Empathie und eine kollegiale Haltung sind ebenfalls wichtig. Wir tragen große Verantwortung für die Menschen, die wir pflegen und auch für die eigenen Kolleg*innen. Denn wenn wir es mal nicht zum Dienst schaffen, muss jemand anderes einspringen – unsere Arbeit kann niemals liegen bleiben. Auch nicht am Wochenende. Dieser Verantwortung sollten sich (angehende) Pflegekräfte bewusst sein. Außerdem sollte die Person ins Team passen, irgendwie ein Gefühl für sein Gegenüber haben. Ich glaube das lässt sich alles gut mit dem Begriff Empathie zusammenfassen.

Wir haben die Mitarbeitenden gefragt:
Was macht Friedehorst für sie aus – auf den Punkt gebracht?

familiäre Atmosphäre

gute Bezahlung

familienfreundlich

Raum für eigene Ideen

Ein junger Altenpfleger, der sich keinen anderen Arbeitsplatz mehr vorstellen kann

Warum Nils schon seit seinem FSJ im Haus Promente ist und nicht an einen Wechsel denkt

„Fiesta Mexicana“ schallt durch den Raum. Ringsherum sitzen ältere Damen und Herren im Kreis, klatschen begeistert mit. In der Mitte tanzt ein Betreuer mit drei älteren Damen schwungvoll zur Musik. Die Stimmung im Haus Promente der Stiftung Friedehorst ist ausgelassen – kein Wunder also, dass sich Nils Böslau keinen anderen Arbeitsplatz vorstellen kann. Der 22-Jährige ist schon seit sechs Jahren hier – machte erst sein FSJ und dann seine Ausbildung im Haus Promente. Jetzt arbeitet er dort als Altenpfleger und macht nebenbei noch seinen Anleiterschein.

Vom FSJ direkt in die Pflege-Ausbildung

Angefangen hat Nils Böslau in der Pflege durch sein Freiwilliges Soziales Jahr. Zunächst war es zwar eine Überwindung, aber Ekel habe er nie empfunden.

"Der Anfang war schwer, aber nach drei, vier Wochen war ich drin. Ich wurde auch schnell vom Team aufgenommen"

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Video: Ein FSJ in Friedehorst – Warum ein Bewohner spontan für seinen FSJler rappt

So erinnert sich Nils Böslau an seine Anfänge. Inzwischen könnte er es sich gar nicht mehr vorstellen woanders zu arbeiten. Denn das Team und die Arbeit passen einfach zu ihm – ob es die Freiheit ist, nach einer stressigen Situation kurz fünf Minuten Pause zu machen oder in der Pflege nicht nur nach Protokoll vorzugehen. „Wenn jemand noch nichts ins Bett gehen will oder sich nicht umziehen möchte, dann ist das so. Wir respektieren den Willen des Menschen – ganz einfach.“

Der Arbeitsalltag in der Pflege ist anspruchsvoll

Dienstübergabe, Dokumentation, Medikamente stellen und verteilen, das morgendliche Waschen, die Menschen zum Essensraum bringen, Umlagern, Einlagen überprüfen und frisch machen, Mahlzeitenprotokolle schreiben, Inkontinenzmaterial verteilen, Bewohnerzimmer aufräumen – der Arbeitstag eines Pflegers ist voll und anspruchsvoll. Doch Nils Böslau schätzt alle Tätigkeiten in der Pflege. „Wenn es mir keinen Spaß machen würde, wäre ich nicht hier“, bringt er es auf den Punkt. Weiter kommt er nicht, denn plötzlich schrillt eine Alarmglocke im Dienstzimmer und er rennt los. Ein Bewohner hatte eine Feuerschutztür geöffnet. „Die dementiell erkrankten Personen haben einen Drang nach draußen zu gehen“, erklärt er später. Deshalb sind die Türen auch mit Hilfe einer Motivfolie nicht so eindeutig als Ausgang zu erkennen.

"Wir müssen aufpassen, dass sich niemand verirrt. Aber natürlich können die Bewohner*innen nach draußen gehen – zum Beispiel in unseren Garten."

Besondere Architektur für Demenzpatient*innen

Das Haus Promente ist wie eine Acht aufgebaut – mit zwei Gärten in der Mitte. Das ist ideal für die dementiell erkrankten Bewohner*innen, denn so können sie sich frei bewegen – ohne sich zu verirren.  Die Gärten werden im Sommer mit den Bewohner*innen zusammen gestaltet und mit Leben gefüllt – zum Beispiel bei den Grillfesten.   

In Friedehorst achten wir auf gut geregelte Dienste und ein angemessenes Gehalt

Früh-, Spät- und Nachtdienst – für Nils Böslau ist das kein Problem. „Ich stehe nicht so gerne früh auf und mache daher lieber Spät- und Nachtdienste. Unsere Stationsleitung und die PDL versuchen bei den Plänen immer auf unsere Wünsche einzugehen“, erzählt er. Trotzdem ist er hin und wieder auch gerne im Frühdienst, denn dann sind oft auch die rund zehn Schüler*innen, die gerade eine Pflege-Ausbildung in Friedehorst absolvieren, da. „Dann kann ich denen noch mehr aus der Pflegetätigkeit zeigen, etwa über die Wundversorgung.“
Der Pfleger ist froh, dass die Dienste so gut geregelt sind. „Wir haben jedes zweite Wochenende frei – vier Wochen am Stück durcharbeiten, gibt es hier nicht.“ Und auch das Gehalt ist bemerkenswert, findet Nils Böslau: „Friedehorst zahlt sehr gut. Da kann ich mich nicht beklagen mit meinen 24 Jahren. Das soll erstmal einer nachmachen!

Wir haben 3 Fragen an Nils Böslau,
Altenpfleger im Haus Promente

 

Was treibt dich beruflich an?
Der Spaß bei der Arbeit, der fröhliche und wertschätzende Umgang mit den Bewohner*innen und Kolleg*innen. Mir gefällt sehr, dass die Individualität der Bewohner*innen respektiert wird. Und auch das Team ist astrein. Wir verstehen uns alle – und wenn es mal kleine Konflikte gibt, sprechen wir da einfach drüber.

Welchen besonderen Moment hast du bei der Arbeit erlebt?
Durch Corona ist im Moment vieles ganz besonders. Dass die Angehörigen eine Zeit lang nicht zu Besuch kommen konnten, war für alle schwer.  Die Besuche sind aktuell wieder erlaubt, was die Bewohner*innen und uns natürlich freut. Gleichzeitig haben wir durch die zusätzlichen Tests einen erhöhten Aufwand. Natürlich steht für uns aber die Gesundheit von allen Beteiligten im Vordergrund. Bisher finde ich, sind wir gut durch die Pandemie gekommen und das macht mich froh. Allgemein bereitet mir jeder Tag in der Pflege mit allem was dazu gehört einfach sehr viel Freude.

Was sollte eine (angehende) Pflegekraft in deinem Beruf mitbringen?
Ein offener Typ Mensch sein und Durchhaltevermögen mitbringen. Es braucht schon etwas, um sich zu orientieren und an die Arbeit zu gewöhnen. Die Devise lautet hier: Nicht zu früh aufgeben, sondern die Arbeit optimistisch angehen und keine Angst haben.


Auf einen Kaffee mit Manfred Meyer,
theologischer Vorstand der Stiftung Friedehorst

Ich bin gerne in der Holzkirche, die auf dem Friedehorster Campus steht. Sie ist architektonisch besonders gebaut –  komplett im amerikanischen Stil. Der knarrende Holzfußboden strahlt für mich eine Wärme und Lebendigkeit aus. Dort fühle ich mich heimelig.

Häufig bleibt mir zu einer ausgedehnten Mittagspause nicht so viel Zeit. In einer kleinen Pause zwischendurch trinke ich gerne einen Tee und esse dann ein paar Plätzchen oder Süßigkeiten. Wenn ich mehr Zeit habe, dann genieße ich es mit anderen eine halbe Stunde in der Mensa sein zu können. Es ist schön, ein gutes Essen vorgesetzt zu bekommen und dann Zeit für Gespräche über Gott und die Welt zu haben.

An meinem ersten Tag als Theologischer Vorstand in Friedehorst habe ich morgens direkt die beiden anderen Vorstände getroffen. Auf dem Tisch in meinem Büro lagen schon Namensschilder, Sticker mit dem Friedehorst-Logo und der Zentralschlüssel bereit. Es war alles gut vorbereitet, ich wurde sehr herzlich aufgenommen.

Ich finde es schön, mit Mitarbeiter*innen oder Bewohner*innen zu sprechen – auch wenn es nur zwei, drei kurze Sätze sind, auf dem Weg vom Parkplatz über den offenen Campus. Ich mag die Freundlichkeit der vielen Menschen, die hier in Friedehorst unterwegs sind. Ebenso schätze ich die kurzen Gespräche beim i-Punkt, unserer Auskunfts- und Telefonzentrale, denn die Mitarbeiter*innen dort kennen sich aus und sind bestens informiert darüber, was gerade auf dem Campus los ist. Ein Spaziergang zum i-Punkt* lohnt sich immer.

Schwerpunktmäßig Auto – die ÖPNV Verbindungen von Bremen Horn-Lehe nach Lesum sind nicht so wirklich gut und kosten dann ziemlich viel Zeit. Da ich häufiger auch  an unterschiedlichen Orten Termine wahrnehmen muss, fahre ich mit dem Auto. Da bietet sich das Auto als flexibles Gefährt an. Aber für längere Strecken wähle ich den Zug und innerhalb der Innenstadt die Straßenbahnen und Busse.


Eine Betreuungsassistentin fand ihren Traumberuf in der Demenz-WG

Warum die frühere Lithografin Petra Czalnik sich Nachwuchs im Team wünscht

Im Kamin flackert Licht, der Raum duftet nach frisch gebackenem Kuchen, im Hintergrund läuft leise Musik – wer die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz von Friedehorst mobil betritt fühlt sich gleich Zuhause. Erst recht, wenn Petra Czalnik einem strahlend die Tür öffnet – die 55-Jährige arbeitet als Betreuungsassistentin in der WG. Mit den WG-Bewohner*innen bastelt sie, geht spazieren oder einkaufen und organisiert Spielenachmittage. „Wir gehen auf alle Bewohner*innen ein – so darf zum Beispiel jede und jeder so lange schlafen, wie er oder sie möchte“, betont Czalnik. Die Idee der WG ist es schließlich, dass jeder und jede selbständig leben und trotzdem – dort wo sie benötigt wird  – Unterstützung erfahren kann.

Kein fester Tagesplan – hier ist Flexibilität gefordert

Czalnik ist froh, dass sie zusätzlich zu den Pflegekräften in der WG arbeitet, denn ihre Angebote werden von den Bewohner*innen gut angenommen. Besonders gerne backen und kochen sie gemeinsam. „Die Küche ist das Herzstück der WG“, so die Betreuungsassistentin. Einen festen Plan für den Tag gibt es aber nicht. „Wenn ich mir vorgenommen habe, dass wir heute Sitzgymnastik machen, aber niemand darauf Lust hat, dann machen wir einfach etwas anderes.“ Daher sind sie bei gutem Wetter oft auch auf dem Friedehorster Campus unterwegs, der nur wenige Meter entfernt ist.

In der WG herrscht eine wohnliche Atmosphäre

Im Flur der WG ist ein besonderer „Hingucker“: der Baum an dessen Ästen Fotos von den Bewohner*innen befestigt sind. Etwas weiter entfernt – wegschwebend – sind die Bilder der verstorbenen Bewohner*innen zu sehen. „Auch an sie wollen wir uns erinnern“, betont Czalnik. Die WG ist schließlich wie eine Familie. „Deshalb duzen wir uns auch alle.“
Der Baum ist nur eines von vielen Details, die die wohnliche Atmosphäre der WG ausmachen. Auch der Kamin – aus Pappe mit Licht statt Feuer – passt wunderbar zur gemütlichen Sitzecke. „Den haben wir gemeinsam gebastelt. Irgendwie fehlte in der Ecke einfach noch etwas.“

Ein gutes Team unterstützt sich gegenseitig

Doch nicht den ganzen Tag über gibt es Programm – mittags gibt es eine Pause. „Für mich ist das ideal. Ich wohne gleich um die Ecke und kann kurz mit dem Fahrrad nach Hause fahren“, so die Betreuungsassistentin. „Ich habe hier meinen Traumjob gefunden“, sagt die frühere Lithografin. Toll findet sie es, dass Friedehorst auf seine Mitarbeiter*innen so gut eingeht. „Job und Familie funktioniert hier wunderbar. Meine Kinder sind zwar schon groß, aber ich habe an einem Nachmittag in der Woche meine Enkelin bei mir. Den Nachmittag habe ich dann immer frei.“ Sie ist froh, dass so etwas im Gespräch mit ihrer Leitung möglich ist. „Eigentlich klappt das auch fast immer – außer, wenn zu wenig Personal da ist“, sagt sie verständnisvoll. Dass man dann bei den Kolleg*innen mithelfe, ist für sie selbstverständlich. „Wir sind ein gutes Team und unterstützen uns gegenseitig.“ Nur etwas mehr Nachwuchs wünscht sie sich – denn das Team ist ungefähr im gleichen Alter. „Meine Sorge ist, dass wir alle auf einmal in Rente gehen. Ich möchte vorher gerne engagiertes Pflegepersonal gut einarbeiten.“

Wir haben 3 Fragen an Petra Czalnik,
Betreuungsassistentin in der Demenz-WG


Was treibt dich beruflich an?
ch habe hier meinen Traumjob gefunden. Ich kann mich verwirklichen, meine Ideen einbringen und Menschen im Alter unterstützen. Hier kann ich auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen und habe nicht so eine strenge Taktung wie zum Beispiel auf einer Station.

Welche besonderen Momente erlebst du bei der Arbeit?
Wenn mich jemand beobachtet und dann dadurch etwas ausgelöst wird – das ist toll. So habe ich hier einmal gewischt und eine dementiell erkrankte Bewohnerin hat mich beobachtet. Und kurz danach wollte sie auch einen Eimer haben und hat von sich aus angefangen die Blätter einer Blume abzuwischen. Als hätte sie sich durch das Beobachten daran erinnert, wie es geht. Oder wenn eine Bewohnerin mir eine Hand auf die Hand legt und sagte: Wie schön, dass du da bist. Das ist auch ein besonderer Moment. Und gutes Feedback von den Angehörigen ist natürlich auch immer schön. 

Was sollte eine (angehende) Betreuungskraft in deinem Beruf mitbringen?
Auf jeden Fall sollte sie Empathie mitbringen – und Freude am Umgang mit älteren Menschen.  Flexibel sein ist ebenfalls wichtig, denn nicht jeder Plan funktioniert am Ende wie gedacht.

Text: Regina Bukowski
Ein Beitrag im Rahmen der Kampagne Du verdienst mehr!


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