"Mein FSJ hat mir gezeigt, was ich machen will"
Beeke Oltersdorf will nach ihrem Freiwilligendienst in der KiTa Große Kirche in Bremerhaven Erzieherin werden
Die Tür zur KiTa der Großen Kirche am Bremerhavener Martin-Donandt-Platz ist noch nicht richtig geöffnet, da schwappt schon eine Welle Gewusel heran. „Geht mal eben ein Stückchen zur Seite“, fordert Beeke Oltersdorf drei Kinder auf, die sich den Flur zum Spielen gewählt haben. Andere ziehen sich die Schuhe an, denn bei dem schönen Wetter geht es eigentlich nach draußen. Die 19-Jährige atmet durch und lacht. Man merkt: Die FSJ-lerin ist mittendrin im Alltag der KiTa, in der sie schon mal eine ganz andere Rolle gespielt hat.
Auch ihre Schwester hat hier ihr FSJ gemacht
FSJ – das ist die Abkürzung für Freiwilliges Soziales Jahr. Die Bremerhavenerin Beeke Oltersdorf hat sich nach ihrem Abitur 2021 am Lloyd Gymnasium ganz bewusst dafür entschieden: „Ich wusste nicht genau, was ich machen wollte.“ Klar war: Es sollte etwas Soziales sein, gerne mit Kindern, aber - zunächst jedenfalls - kein Studium werden. Und so kam sie im September vergangenen Jahres über die Diakonie Bremen dorthin, wo sie vor langer Zeit bereits ihre Vormittage verbracht hat. „Die KiTa Große Kirche war früher mein Kindergarten“, verrät Beeke Oltersdorf. Zwei Erzieherinnen kennt sie noch von damals – und ein paar Puzzle ebenfalls.
„Außerdem hat meine ältere Schwester hier auch ihr FSJ gemacht.“ Die arbeitet mittlerweile als Erzieherin „und wir tauschen uns jetzt sogar schon fachlich aus“, sagt die junge Frau lachend. Denn obwohl sie zwar die zeitlich aufwendige Dokumentation als FSJ-lerin nicht machen muss, hat sie mittlerweile einen ganz genauen Überblick darüber, wo die Aufgaben einer Erzieherin liegen. „Das ist etwas ganz anderes als Praktikum. Im FSJ bekommt man viel mehr mit und kann auch selber gestalten.“
Beim Basteln fördert sie die KiTa-Kinder
Die KiTa hat zwei Gruppen: eine Krippengruppe mit zehn sowie eine KiTa-Gruppe mit 20 Plätzen. Meistens ist Beeke Oltersdorf bei den größeren Mädchen und Jungs. Hier singt, liest und spielt sie mit den Kindern, fördert sie aber auch. „Ich habe schon immer gerne gebastelt“, sagt die Bremerhavenerin und holt eine Mappe: Igel, Hase, Schmetterling, Gesicht – alles aus buntem Papier gefaltet. „Das mache ich mit jedem Kind einzeln.“ Fingerfertigkeit und Formen werden so spielerisch eingeübt, aber auch die Geduld auf die Probe gestellt. „Da ist jedes Kind sehr verschieden“, hat Beeke Oltersdorf erfahren. Manches ist nach einer Figur mit den Nerven am Ende, andere machen gleich fünf am Stück. „Wir fördern die Kinder richtig und steuern ihre Entwicklung“, ist die 19-Jährige überzeugt. Die Vorurteile über den Beruf ärgern mich manchmal schon.“ Aber die Freude überwiegt bei weitem.
Begeistert erzählt sie vom Ausflug auf einen Milchhof in Gnarrenburg, der die KiTa mit Milch und Joghurt beliefert. Sie berichtet vom Turnen und Toben im Gemeindesaal der Großen Kirche, vom Morgenkreis, den Besuchen in der Musikschule und darüber, welche Aufgaben das Tageskind hat.
„Ich weiß jetzt sicher, dass ich Erzieherin werden möchte“, sagt Beeke Oltersdorf. Im September fängt sie mit ihrer Ausbildung an der Berufsbildende Schule Sophie Scholl an. „Ich kann jedem ein FSJ empfehlen, weil man dadurch einen tollen Einblick bekommt. Ich bin hier gefühlt eine feste Mitarbeiterin.“
Und die muss jetzt nach draußen auf den Spielplatz – rein ins Gewusel, das noch bis Ende Juli ihr Arbeitsplatz ist.
Wenn Du auch kleine Erfolge feiern möchtest und über Deine Zukunft nachdenken willst, dann bewirb Dich doch für einen Freiwilligendienst bei der Diakonie Bremen. Wir haben FSJ-, FÖJ- und BFD-Stellen im Angebot.