"Mein FSJ hat mich zum Traumberuf geführt"
In der Notaufnahme der Klinik Lilienthal hat Kim-Joy Zikesch neue Seiten entdeckt - Jetzt startet sie in die OTA-Ausbildung
Sie mag Kraftsport und Klavierspielen, die seenreiche Landschaft rund um Plön und das ferne Australien. Aber was Kim-Joy Zikesch ganz besonders gut findet: die Arbeit im Krankenhaus, speziell im OP. „Zu sehen, was im Körper ist, wie die Organe arbeiten, das finde ich spannend“, sagt die junge Frau. Sie weiß das, weil sie während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in der Klinik Lilienthal auch im OP hospitiert hat. „Das FSJ hat mich zu meinem Traumberuf geführt“, sagt die 20-Jährige und strahlt.
Seit September in ihrer Heimatstadt im Einsatz
Nach dem Abitur 2022 wollte die Lilienthalerin erst einmal ein Jahr Pause machen. Über die Diakonie Bremen ist sie in die Notaufnahme der Klinik ihrer Heimatstadt gekommen. Seit September ist sie hier im Einsatz und sehr froh: „Ich habe tolle Kollegen, die mir viel zeigen und erklären. Ich kann immer alles fragen.“ Deshalb ist sie auch ein wenig traurig, dass sie das FSJ etwas verkürzen muss: Zum 1. August beginnt sie in Bremen eine Ausbildung zur OTA, zur Operationstechnischen Assistentin. Zwei Tage hat sie während ihres FSJ im OP hospitiert, danach war ihr klar: Das will ich machen.
Keine Angst vor Blut und Wunden
Aber auch die Aufgaben in der Notaufnahme gefallen ihr. Sie misst zum Beispiel die Vitalzeichen wie Puls und Blutdruck, schreibt ein EKG, holt Decken und Essen für die Patient*innen oder assistiert beim Gipsen. Die große Nähe zu den Menschen stört sie nicht, aber da in der Notaufnahme niemand länger bleibe, baue sie keine engen Beziehungen auf. Blut und Wunden stören sie nicht, „aber wenn ich sehe, dass Menschen leiden und ich nichts tun kann, dann kommen mir schon mal Tränen“. Als sie gerade einen Monat im FSJ war, hat sie eine Reanimation miterlebt. „Der Mensch hat es nicht geschafft. Das hat mich natürlich beschäftigt, aber letztendlich kann ich gut abschalten.“ Eine Kollegin hat ihr angeboten, dass sie immer anrufen könne, wenn sie etwas belaste. Kein Wunder, dass sich Kim-Joy Zikesch gut aufgehoben fühlt.
Mit anderen Freiwilligen auf Berlinreise
Die im FSJ verpflichtenden Seminare, die die Diakonie Bremen anbietet, haben Kim-Joy gefallen. So war sie unter anderem für eine Woche in Berlin, um mehr über die deutsch-deutsche Teilung zu erfahren. Auch die Betreuung durch die Pädagog*innen lobt sie – aber Unterstützung bei Problemen benötigte sie nicht. Dafür läuft ihr FSJ einfach zu gut. „Ich hätte es mir nicht träumen lassen, aber die Zeit hier ist genau das richtige für mich. Es fühlt sich gut an, zu etwas Wichtigem beizutragen. Ich habe bislang sehr, sehr viele Erfahrungen gemacht – das hat mir persönlich viel gebracht.“
Nur ihre geplante lange Reise durch Australien muss noch warten. „Die mache ich jetzt nach der Ausbildung.“ Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Wenn Du auch neue Seiten an DIr kennenlernen möchtest, dann bewirb Dich doch für einen Freiwilligendienst bei der Diakonie Bremen. Wir haben FSJ-, FÖJ- und BFD-Stellen im Angebot.