30.11.20222

Warme Füße und warme Herzen durch gelebte Nächstenliebe

Steuermehreinnahmen für Projekte, Einrichtungen und Gemeinden

Im Dienstags-Café der St. Pauli-Gemeinde haben die Bremische Evangelische Kirche und die Diakonie Bremen heute ihre Aktion "Orte der Wärme" offiziell eröffnet. Dahinter steckt die Idee, angesichts der Energiekrise im bevorstehenden Winter mit möglichst vielen Ideen und gemeinsamen Aktivitäten mittellose und einsame Menschen zu unterstützen.

Wir öffnen warme Räume! lautet das Motto der Aktion #OrteDerWärme, die heute in Bremen offiziell gestartet wurde. Im Beisein des Schriftführers der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, fiel der Startschuss für diese Aktion, mit der das Kirchensteuerplus aufgrund der Energiepauschale an die Bremerinnen und Bremer zurückgeben wird. ""Wir denken an Menschen mit kleiner Rente, Studierende, Wohnungslose und alle mit kleinem Einkommen, die mit Sorge auf die hohen Energie- und Lebensmittelkosten blicken", so Kuschnerus.

An derzeit rund 30 Orten wird es im bevorstehenden Winter eine gastliche Atmosphäre: mit Kaffee und Getränken geben, Beratung und Seelsorge sowie Freizeitaktivitäten wie Klönschnack, Filme, Spiele für Kinder, Kochclub oder Mittagstisch. 

"Hier wird Nächstenliebe ganz konkret."
Karin Altenfelder

Die Bremische Evangelische Kirche kooperiert für die Orte der Wärme eng mit der Diakonie Bremen. Sie beteiligt sich mit vielen Einrichtungen an der Kmapagne. So wird zum Beispiel der Kältebus der Johanniter, das Diakoniekrankenhaus DIAKO sowie die Bremer Seemannsmission unterstützt. Da die Seeleute ihre Schiffe oft nicht verlassen können, kommt die Seemannsmission mit warmer Unterwäsche, dicken Socken und Shirts zu ihnen an Bord. Das DIAKO bietet im Rahmen seiner Ernährungs- und Bewegungsschulungen zusätzlich Koch- und Backtage, wo es neben der warmen Mahlzeit auch noch Energiespartipps in der Küche gibt. „Diakonie – das ist tätige Nächstenliebe. Deshalb freuen uns wir uns auch sehr über die Orte der Wärme, wo diese ganz konkret wird“, sagt Diakonie-Vorständin Karin Altenfelder. Die Lebensmittelhilfe Nord, das Kunst- und Integrationsprojekt, aber auch das Begegnungszentrum der Johanniter am Buntentorsteinweg oder der Freiwilligendienst werden unterstützt - die Ideen sind so vielfältig wie die Einrichtungen der Diakonie Bremen. "Wir freuen uns über weitere Anträge", betont Karin Altenfelder. 

In allen Stadtteilen und an allen Wochentagen gibt es Angebote, und das Projekt wächst, weitere Orte der Wärme sind derzeit in Planung. Bereits am Start sind u.a. das Dienstags-Frühstück und Gemeinsam ins Wochenende in der Neustadt, der Wärmende Vormittag und der Gemütliche Sonntagnachmittag in der Vahr, das Wärme-Café in Hemelingen oder die Abrahaminis, ein Eltern-Kind-Angebot in Kattenturm. Auftanken für Leib und Seele kann man beim Mittagstisch in Aumund, und den Treffpunkt Wärme findet man in Walle. Auch die Landeskirchliche Bibliothek bietet Nachmittage mit Punsch, Tee und Keksen zum Schmökern in Weihnachtsbüchern an. Die Evangelische Studierendengemeinde ist mit StudyTime dabei, einem Treffpunkt mit Tee, Gebäck und einem internationalen Mittagstisch sowie vor allem WLAN für Arbeitsgruppen.

"Dieser Winter trifft auch in Bremen viele Menschen besonders hart. Sie sollen mit ihren Sorgen nicht allein bleiben. Wir wollen Betroffenen den Rücken stärken und uns solidarisch zeigen. Orte der Wärme sind kostenlos und für alle Menschen in Bremen da", so Pastor Bernd Kuschnerus auf der offiziellen Eröffnung. Zwar könnten Kirche und Diakonie die aufgrund der Energiekrise erkennbaren Lücken im Sozialsystem nicht schließen, so Kuschnerus weiter, "aber sie können einen Beitrag zu mehr menschlicher Wärme und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten. Wärme gegen körperliche und soziale Kälte zu teilen -- darin sehen wir unseren christlichen Auftrag.“

Die zusätzlichen Kosten für Heizung, Personal, Material, Verpflegung usw. werden laut Pastor Bernd Kuschnerus aus einem Fonds in Höhe von vorausichtlich 300.000 Euro finanziert.

Text: Pressestelle der BEK, Sabine Hatscher/Ute Schröder

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Magazin:


Kontakt für Rückfragen: