06.09.2018

Wenn Partner sich begegnen

 

Das Diakonische Werk Bremen und die Gemeinden Unser Lieben Frauen haben gemeinsam zu einer Reise nach Rumänien eingeladen. Ziel dieser Fahrt sollte das Kennenlernen der langjährigen Partner der evangelischen Kirchengemeinden Augsburgischen Bekenntnisses in Schäßburg sowie ein Ausbau der bestehenden Kontakte sein.

Erster Besuch in Schäßburg

Für viele der 14 Mitreisenden war es der erste Besuch in der rumänischen Stadt Schäßburg. Schon bei der Fahrt vom Flughafen in Hermannstadt nach Schäßburg beobachteten die Reisenden voller Interesse, wie die Umrisse Hermannstadts langsam in ländliche Gebiete übergingen. Auch diese Reise hat den Besuchern aus Bremen, Verden und Emden die starken Kontraste der Region vor Augen geführt. Auf den Straßen fahren Autos und Pferdekarren gemeinsam, es gibt verfallene Siedlungen ohne Strom und Wasser, aber ebenso Hotels und einige touristische Angebote.

Besuch des Pflegenests und Ausflüge in die Region

Um die Region und auch eben diese Gegensätze kennenzulernen, hat die Gruppe zahlreiche Ausflüge unternommen. In den Orten Malmkrog, Deutsch-Weißkirch und im Fogarascher Bergland lernten die Besucherinnen und Besucher das Leben auf den Dörfern kennen. Beim Besuch des kleinen Altenpflegeheims „Pflegenest“ der Gemeinde in Schäßburg und beim Mitfahren beim Essen auf Rädern haben sie hingegen ein Bild davon bekommen, wie die älteren Menschen in der Stadt leben.

Mitten im Geschehen

Das Pflegenest, hat das große Glück im historischen Zentrum Schäßburgs zu liegen, das sich in den letzten Jahren attraktiv entwickelt hat. Acht pflegebedürftige ältere Menschen leben in dieser kleinen herzlichen Einrichtung.  Mit einem Blick durch das Fenster ihres Zimmers können sie das Treiben auf dem Platz vor der Klosterkirche beobachten und sind somit „mitten im Geschehen“.

Leben auf den Dörfern

Das ist ein starker Gegensatz zu dem Leben in der Stadt und insbesondere auf den Dörfern. Durch die Auswanderung vieler junger Menschen nach 1989, leben viele der älteren Menschen alleine. Die Nachbarschaften, die früher vieles abgesichert haben, sind dadurch weggebrochen. Die Gemeinde Schäßburg versucht, mit ihren Angeboten, wie dem Essen auf Rädern, dem betreuten Wohnen und dem Pflegenest, diese Lücke zu füllen. Deshalb sind die Menschen auch sehr dankbar, wenn die Mitarbeiterinnen des Pflegenests auf ihren Touren vorbeischauen. Sie bringen nicht nur das Essen vorbei, sie nehmen sich auch stets Zeit und wechseln ein paar Worte. Diese Begegnungen bieten den so wertvollen sozialen Kontakt und auch ein Stück Sicherheit. Die Dankbarkeit ist den Menschen deutlich anzusehen, die teilweise auf der Straße stehen und auf das Auto vom Essen auf Rädern warten.

Mehr über die Arbeit der Gemeinde in Schäßburg erfahren Sie hier!

Gemeinsame Bibelarbeit bringt  Menschen zusammen

Neben den Ausflügen war aber auch das Kennenlernen und Austauschen mit den Partnern der Gemeinde – dem Presbyterium – sehr wichtig. In Vorbereitung eines gemeinsamen Gottesdienstes trafen sich rund 30 Personen auf dem Schänzchen – dem Hof mit grandiosem Ausblick, der zur Gemeinde gehört. Dort wurde gemeinsam anhand einer Bibelstelle über die Frage diskutiert, was Gemeinde in Schäßburg und Bremen eigentlich ausmacht. Diese gemeinsame Bibelarbeit half den Gästen und Schäßburgern einander kennenzulernen und sich zu öffnen. Beim anschließenden lockeren Zusammensein bei Kaffee und Kuchen entstanden zahlreiche gute Gespräche. Beim gemeinsamen Gottesdienst betonte der Schriftführer der Bremische Evangelische Kirche Renke Brahms in seiner Predigt besonders, wie dankbar die Gäste aus Bremen, Verden und Emden für die herzliche Gastfreundschaft der Schäßburger waren. Und die Gäste schlossen sich dem gerne an – denn egal, ob man das erste Mal zu Besuch bei den Partnern ist oder sich schon seit vielen Jahren kennt, jeder und jede wurde sehr herzlich von den Schäßburgern aufgenommen.

Besuch beim Bischoff und im deutschen Konsulat

Den letzten Tag verbrachte die Gruppe in Hermannstadt, von wo aus auch der Rückflug nach Bremen ging. Dort hatte die Gruppe die Gelegenheit durch die schöne Innenstadt zu schlendern, den Bischoff zu treffen und ihm einige Fragen zur Situation der evangelischen Kirche in Rumänien zu stellen sowie im deutschen Konsulat sich auch ein Bild von deren Arbeit zu machen. Diese Impulse rundeten die ohnehin bereits gesammelten zahlreichen Eindrücke noch einmal ab.

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Text: Regina Bukowski

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