Für Menschen von 0 bis 100 Jahre im Einsatz
Das Neurologische Rehabilitationszentrum Friedehorst der Johanniter ist bundesweit einzigartig
Beinahe direkt auf der Landesgrenze zwischen Bremen und Niedersachsen liegt eine diakonische Einrichtung, die es so in Deutschland nicht noch ein zweites Mal gibt. „Wir sind bundesweit die einzige neurologische Rehabilitationsklinik für Patienten zwischen 0 und 100 Jahre“, sagt Ralf Winkhaus. Er leitet das NRZ, das Neurologische Rehabilitationszentrum Bremen Friedehorst, eine Klinik der Johanniter in Bremen-Lesum, und Mitglied in der Diakonie Bremen.
Bewegungslandschaft, Musikraum und Armlabor
Drumherum sprießt das erste Grün, drinnen ist es hell, freundlich und gar nicht wie in einem Krankenhaus. Ein Mädchen im Grundschulalter flitzt in seinem Rollstuhl über den Flur, in einer Sofaecke unterhalten sich zwei junge Frauen, in den fünf kleinen Speisesälen wird das Mittag vorbereitet. Mitten in der Turnhalle zeugt eine Bewegungslandschaft aus dicken Matten davon, dass sich hier gerade junge Patientinnen und Patienten ausgetobt haben. In der Werkstatt ist die Stichsäge im Einsatz. Ein Mann im besten Alter trainiert im Physiotherapieraum auf schwankendem Untergrund die tieferliegende Muskulatur und Koordination. Im Schwimmbad ist gerade nichts los, aber aus dem Musikraum erklingen Trommeln. Gegenüber im Ganglabor werden zwei Patientinnen betreut. Das ultramoderne Arm-Labor nebenan steht kurz vor der Fertigstellung.
Von den momentan rund 115 Behandlungsplätze bietet das NRZ, das 2020 von den Johannitern übernommen wurde, 30 Plätze für Kinder und Jugendliche an. Gut 90 Prozent der hier im Norden der Stadt rehabilitierten Patienten wurden zuvor im direkten zeitlichen Zusammenhang akut im Krankenhaus behandelt.
Im Durchschnitt bleiben erwachsene Rehabilitanden vier bis sechs Wochen, Kinder sind sogar über Monate hier oder kommen in mehr oder weniger regelmäßig Abständen wieder. Dies führe oftmals dazu, so Winkhaus, dass sich zwischen Mitarbeitenden und den Kindern bzw. Jugendlichen eine besondere, langjährige Beziehung aufbaue.
Die Diagnosen der zu Betreuenden lauten unter anderem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson, Multiple Sklerose oder hypoxischer Hirnschaden zum Beispiel durch eine Sauerstoffunterversorgung unter der Geburt oder bei einem Ertrinkungsunfall.
„Unser Angebot umfasst das gesamte Spektrum der neurologischen Rehabilitation – von der Frührehabilitation bis zur schulischen oder beruflichen Wiedereingliederung.“
Klinikdirektor Ralf Winkhaus
Die Mitarbeitenden im NRZ stehen ihnen zur Seite auf dem Weg zurück in die Familie und Gesellschaft, in Schule, Ausbildung oder Beruf. „Unser Angebot umfasst das gesamte Spektrum der neurologischen Rehabilitation – von der Frührehabilitation bis zur schulischen oder beruflichen Wiedereingliederung“, betont Winkhaus.
Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen
Damit dies alles funktioniert, beschäftigt die Klinik eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen. „Hierzu gehören Fachärzte wie Neurologen und Neuropädiater, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Sozialpädagogen, Pflegekräfte vom Helfer bis zum Bachelor of Arts, Psychologen, Logopäden, Diät-Assistenten, Masseure, Berufstherapeuten und Verwaltungsmitarbeitende“, zählt Torben Schierenbeck, Leiter der Verwaltung im NRZ, auf.
„Wir haben das große Glück, mit unserer Chefärztin Dr. Wiebke Maroske eine von nur rund 800 Neuropädiater*innen im deutschsprachigen Raum beschäftigen zu können“, ergänzt Klinikchef Winkhaus.
Ebenfalls glücklich ist er über die wichtige Zusammenarbeit der Reha-Klinik mit der Deutschen Schlaganfallstiftung sowie der immensen Unterstützung durch den Förderverein. „Dieser arbeitet mit sehr viel Engagement. Es ist wirklich Wahnsinn, was er hier bisher bewirken konnte“, freut sich der Klinikdirektor.
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