01.06.2021

Statement zum Kindertag 2021

Diakonie setzt sich für gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen ein

„Ein gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen muss in unserer Gesellschaft Priorität haben, denn die Pandemie hat besonders starke Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Zwar ist für sie das Risiko einer Erkrankung an Covid-19 mit einem schweren Verlauf nicht so hoch wie bei älteren, doch leiden Kinder und Jugendliche dafür umso mehr unter den erschwerten Rahmenbedingungen durch die Pandemie."

Landesdiakoniepastor Manfred Meyer, Vorstand des Diakonischen Werks Bremen e.V.

"Durch Homeschooling, Schließung von Kitas und Einschränkung von Freizeitangeboten wurden gerade die Kinder, die ohnehin aus schwierigeren sozial-ökonomischen Verhältnissen kommen, noch weiter abgehängt. Es müssen schon jetzt gute Maßnahmen vorbereitet werden, um zum Beispiel durch verstärkte offene Jugendarbeit, zusätzliche Bildungsangebote und  Nachhilfe allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, versäumten Schulstoff nachzuholen. Kinder und Jugendliche dürfen nach der Pandemie nicht noch weiter unter den Folgen leiden. An dieser Stelle möchte ich aber auch der engagierten Kinder- und Jugendhilfe ein großes Lob aussprechen. Die Mitarbeiter*innen leisten in dieser schwierigen Phase Großartiges und bleiben auch unter den neuen Rahmenbedingungen für die Kinder und Jugendlichen in unseren Angeboten verlässliche Partner*innen. Dafür meinen herzlichen Dank!", so Landesdiakoniepastor Manfred Meyer weiter.

Hintergrund:

Kampf gegen Kinderarmut muss höchste Priorität haben

Leben in Armut bedeutet materielle und auch soziale Ausgrenzung. In Bremen sind laut dem zweiten Armuts- und Reichtums-Bericht etwa ein Drittel der Kinder und ein Viertel der Erwachsenen von Armut betroffen. Die Unterstützung von Alleinerziehenden und Familien mit mehreren Kindern und somit der Kampf gegen Kinderarmut muss höchste Priorität haben. Ein Aufwachsen in Armut belastet Eltern und Kinder, denn es geht oft mit beengtem Wohnraum und wenig Geld für gesundes Essen, Hobbies oder gar Urlaub einher. Fast jede dritte Familie mit einem minderjährigen Kind hat nur einen Elternteil. Mehr als die Hälfte dieser alleinerziehenden Mütter und Väter ist auf Grundsicherung angewiesen. Alleinerziehende stehen vor ganz besonderen Herausforderungen – denn alleinerziehend heißt auch alleinverdienend. Die Zahl der Frauen, bei denen Einkommen – gerade in Teilzeit – und Sozialleistungen nicht ausreichen, um Armut zu verhindern, wird zunehmend größer.

Digitalisierung weiter ausbauen

„Es ist die Aufgabe des Sozialstaates, soziale Gerechtigkeit herzustellen. Als Diakonie fordern wir, dass das gute Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft Priorität hat“, betont Landesdiakoniepastor Manfred Meyer, Vorstand des Diakonischen Werks Bremen e.V. Alle Kinder und Jugendlichen sollen die gleiche Chance haben, gut aufzuwachsen und gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dazu gehört eine gute öffentliche Infrastruktur in Bremen – mit Kita-Plätzen, Schwimmbädern, Stadtbibliotheken und auch einer guten digitalen Ausstattung. „Die Corona-Pandemie zeigt deutlich, dass die Digitalisierung im Bereich der Schulen noch weiter ausgebaut werden muss. Dazu gehört neben der Bereitstellung von Laptops auch das Entwickeln entsprechender Lernkonzepte, die alle beteiligen. Die Armut der Eltern darf nicht zur Bildungsbenachteiligung der Kinder führen“, betont Landesdiakoniepastor Manfred Meyer.

Diakonie fordert Kindergrundsicherung

Auch finanziell sei nachzubessern. Die Diakonie Bremen setzt sich für eine Kindergrundsicherung ein, die alle existenzsichernden Hilfen für Familien und Kinder in einer Leistung zusammenfasst – also konkret das Ersetzen des Versorgungssystems aus Kindergeld, Kinderfreibeträgen, Kinderzuschlag und Hartz-IV-Regelsätzen durch eine Kindergrundsicherung für jedes Kind in Höhe von 573 Euro pro Kind und Monat. „Nur so kann der Kinderarmut in Bremen, wo ein Drittel der Kinder aktuell von Armut betroffen ist, dauerhaft wirksam etwas entgegengesetzt werden.“

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