Corona belastet die Mitarbeitenden in der Pflege, die Enormes leisten
Diakonie präsentiert Ad-hoc-Studie zu den Erfahrungen von Diakonie-Mitarbeitenden in der Altenhilfe/-pflege während der Covid-19-Pandemie
Während sich unsere Lebenswelt durch das Coronavirus verändert hat und wir immer wieder gezwungen sind, im Rahmen des Lockdowns im häuslichen Umfeld Schutz zu suchen, sind die Mitarbeitenden in Medizin und Pflege im ambulanten Bereich, in Krankenhäusern und stationären Einrichtungen der Altenhilfe sowie der Behindertenhilfe weiterhin vor besonders große Herausforderungen gestellt und leisten Enormes. Die Mitarbeitenden der Pflege haben dabei vor allem die pflegebedürftigen Menschen und ihre eigenen Angehörigen im Blick, weniger jedoch sich selbst. Das zeigt nun auch eine Ad-hoc-Studie der Diakonie Deutschland.
Die Pandemie ist eine große Belastung für Pflegekräfte
„Die psychosoziale Belastung für die Mitarbeitenden in der Pflege ist während dieser Pandemie besonders groß. Ich bin zutiefst dankbar für den grandiosen, höchst professionellen und mit höchstem Engagement wahrgenommenen Dienst in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und kann nur hoffen, dass die Mitarbeitenden unter der derzeitigen Last nicht zusammenbrechen“, sagt Landesdiakoniepastor Manfred Meyer, Vorstand des Diakonischen Werks Bremen e.V., mit Blick auf die Ergebnisse der Studie.
Studie zu den Erfahrungen von Pflegekräften in der Pandemie
Die Ad-hoc Studie zu den Erfahrungen von Diakonie-Mitarbeitenden in der Altenhilfe/-pflege während der Covid-19-Pandemie (nun veröffentlicht in einem Booklet) hat erhoben, wie es den Mitarbeitenden seit Ausbruch der Pandemie ergangen ist, wie sie die Arbeitssituation und den Pflegealltag bewerkstelligen, wo sie akute Handlungsbedarfe sehen und mit welchen Befürchtungen sie konfrontiert sind. Gefragt wurde zudem, was den Mitarbeitenden Halt und Orientierung gibt, wo sie Unterstützung finden und welche Forderungen sie haben.
Die Alltagsheld*innen in der Pflege halten das System am Laufen unter Einsatz ihrer eigenenGesundheit. Emotional am Limit https://t.co/1PrNQQAyxZ via @zeitonline
— Manfred Meyer (@DiakonieBremen) December 2, 2020
Im Fazit aus pflegepolitischer Sicht heißt es unter anderem: „Die Studie zeigt die schwierige Situation, in der Pflegekräfte auch in der akuten Bedrohung durch das Covid-19-Virus ihre Arbeit weiter tun. Sie haben dabei vor allem die anderen, die pflegebedürftigen Menschen und ihre eigenen Angehörigen im Blick, als letztes sich selbst. Und sie alle, die befragt wurden, brauchen eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.“
Weihnachtsfest darf nicht zum Kollaps des Gesundheitssystems führen
Angesichts der bevorstehenden Weihnachtstage und mit Blick auf die Lage der Pflegekräfte betont Landesdiakoniepastor Manfred Meyer: „Auch wenn wir gerade zu Weihnachten zu Recht Kontakte zu Familienangehörigen pflegen und Besuche bei Angehörigen planen, so darf das Fest der Liebe nicht zu einem Kollaps des Gesundheitssystems und zu einem drastischen Anstieg von Corona-infizierten führen. Lassen wir Weihnachten wirklich zu einem Fest der Liebe werden und sorgsam mit unseren Nächsten umgehen“.